„Forscherhaus“ unter dem Dach von Kolping
Kolping Bildungswerk Paderborn gGmbH ist Hauptgesellschafter
Der Gesellschafterkreis steht für Kontinuität seit Gründung 2008 (von links): Wolfgang Gelhard (Geschäftsführer der Kolping-Bildungswerk Paderborn gGmbH), Elgin Willmann (Geschäftsführerin der Forscherhaus gemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH), Dr. Uta Stücke (pädagogische Leiterin), Dr. Andreas Hettich und Ulrich Feldkötter (Geschäftsführer der Dr. Hettich Beteiligungen GmbH). Das Gesellschafterquartett wird durch Eva Klare-Kurtenbach (rechts) als weitere Geschäftsführerin der Forscherhaus gemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH ergänzt. Die Kolping Bildungswerk Paderborn gGmbH ist nun Hauptgesellschafter der Forscherhaus gemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH. Seit der Gründung des „Forscherhauses“ im Jahr 2008 ist Kolping einer der vier Gesellschafter und hat jetzt weitere Anteile aus dem Gesellschafterkreis übernommen. Amtlich machte dies das Gesellschafter-Quartett – Kolping Bildungswerk Paderborn gGmbH, Dr. Hettich Beteiligungen GmbH, Dr. Uta Stücke und Elgin Willmann – mit seiner Unterschrift beim Notar am 25. Juni. Für Kolping die Gelegenheit, seine Bildungsangebote auch in dieser Region zu etablieren.
Entstanden ist die Forscherhaus Bildungsgesellschaft aus der Idee, eine Grundschule in privater Trägerschaft zu gründen. Initiatorinnen dazu waren u. a. die heutigen Gesellschafterinnen Elgin Willmann und Dr. Uta Stücke. Das pädagogische Erfolgsmodell der eigens von Dr. Uta Stücke entwickelten Forscherhaus-Pädagogik wurde in den Folgejahren auf eine Kita und dann auf die Gesamtschule in Bünde ausgeweitet, auch um die Bildungskette für die Familien und ihre Kinder im Sinne der Forscherhaus-Pädagogik zu vervollständigen. Ergänzt wird das Angebot durch die „Akademie“ und die „offenen Angebote“ zum Kennenlernen des Konzepts.
Die Forscherhaus gemein. Bildungsgesellschaft hat ihren Sitz in Herford, wo auch die Kita und die Grundschule ihren Standort haben. Die weiterführende Schule ist in Bünde angesiedelt. Rund 80 Mitarbeitende betreuen und unterrichten an den drei Standorten im Kreis Herford knapp 400 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren.
Praxisorientiertes Lernen mit Alltagsrelevanz
Im Mittelpunkt allen Handelns stehen das Lernen von Zusammenhängen und das Lernen durch Erleben. Statt eng umrissene Fakten zu vermitteln, liegt die Priorität auf einem Lernen mit Alltagsrelevanz. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit eröffnen, durch aktives Denken und Handeln nachhaltig eigenes Wissen auf- und auszubauen, auf das es in der Welt ankommt“, erklärt die pädagogische Entwicklerin Dr. Uta Stücke das Konzept. Das bedeutet konkret: Die Kinder und Jugendlichen stehen vor einer alltäglichen, realen Aufgabe, „die nicht allein durch das Wälzen von Büchern bewältigt werden kann, sondern für die die Schüler*innen etwas Herausforderndes planen, gestalten, entwerfen und ausprobieren müssen“. Als Handwerkszeug, um diese Sachverhalte zu verstehen und Handlungsentwürfe auszuarbeiten, bekommen die Lernenden Überblickswissen – vielschichtig und übertragbar – an die Hand. Erfüllen muss dies die Bedingung: Es ist so zentral, dass es ihnen immer wieder und überall im Leben begegnet. In einem zweiten Schritt werden sie angeleitet, ihr Wissen auf weitere zentrale und typische Zusammenhänge und Strukturen zu übertragen. Kernpunkte und -zusammenhänge fließen in jede Unterrichtseinheit als Grundlage des Lernens ein. Durch dieses Prinzip lernen die Schüler*innen, „wie sie dieses Wissen nutzen können, um sowohl ihre Lernaufgaben als auch den Aufgaben des Lebens durch eigenständiges und folgerichtiges Denken gewachsen zu sein“.
Weiterentwicklung im Blick
Jetzt kommt in den Schulstandort der Gesamtschule in Bünde noch einmal frischer Wind: konzeptionell und baulich. Bereits Ende 2023 hatte die Adolph Kolping Stiftung Paderborn die Immobilie der ehemaligen Hauptschule in der Heidestraße in Bünde von den Kommunalbetrieben Bünde übernommen. Damit fiel der Startschuss für die Weiterentwicklung des Schulstandortes zu einem modernen Lernort. Mit der Übernahme von weiteren Gesellschaftsanteilen zahlt man auf das gleiche Ziel ein: unter dem Dach von Kolping den Schulstandort zu modernisieren, durch ein neues Angebot zu ergänzen sowie Synergien zu anderen Kolping-Einrichtungen zu schaffen.
In dem Zuge wird Kolping den Schulstandort auf die Kolping Akademie für Gesundheit und Sozialwesen gGmbH ausweiten. In dem Gebäudeteil, in dem bisher die VHS ihre Sprachkurse anbot, wird ein Teilstandort der Pflegefachschule Enger entstehen. Mit dem ersten Kurs möchte man im Herbst starten. Zudem ist die Forscherhaus Gesamtschule zum 1. August in eine Sekundarschule umgewandelt worden.