Glocke läutet für Frieden und Versöhnung

„Peacebell“ setzt an der Tiny Church ein großes Zeichen

Foto: Mario Polzer

Stimmgewaltiger Gesang auf der „Tiny Stage“

Läuten wird die „Peacebell“ auch an der Tiny Church als Appell für Frieden und Versöhnung – wie auch das große Original bei allen Konzerten des Musikers. Michael Patrick Kelly hat die Friedensglocke selbst entworfen und aus Kriegsschrott gießen lassen – „um aus Dingen, die zum Töten geschaffen wurden, zum Leben und zum Frieden aufzurufen“, erklärte Monsignore Georg Austen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren mehr als 150.000 Glocken beschlagnahmt und eingeschmolzen worden, um Waffen herzustellen. 2017 hatte Michael Patrick Kelly die Idee, diesen Prozess umzukehren und die Glocke aus Kriegsschrott zu gießen. „Wir schenken Kolping die ‚Peacebell' für die großartige Idee, damit an der Tiny Church auch ein Zeichen für Frieden zu setzen“, sagte Monsignore Austen, als er Diözesanpräses Sebastian Schulz die kleine Glocke zur „Montage“ an der Tiny Church übergab.

Es folgten erste helle Klänge aus der Glocke und ein stimmgewaltiger Gesang auf der „Tiny Stage“. Startenor Juan Del Bosco aus New York gab dem feierlichen Akt mit seiner Darbietung des Kirchenliedes „Here I am, Lord“ einen besonderen Rahmen. Er hatte bereits mit „Amazing Grace“ den Wortgottesdienst in der Busdorfkirche bereichert, der sich schließlich in einer großen Prozession vor die Türen der Tiny Church vor dem Hotel Aspethera verlagerte. Hier schloss sich auch der Kreis zu den Fürbitten: Diese wurden zuvor in der Kirche nicht wie üblich vorgetragen, sondern per Smartphone „abgeschickt.“ Der Diözesanpräses hatte die Gottesdienstbesucher*innen dazu aufgerufen, eine virtuelle Kerze anzuzünden – „für konkrete Menschen oder konkrete Situationen“. Diese konnten nach Ende des Gottesdienstes auf der Videoinstallation im Innenraum der Tiny Church angesehen werden.

„Virtuelle Kaffeepause“ in der Tiny Church

Für manche war dies die erste Gelegenheit, die „Geh-hin-Kirche“ aus nächster Nähe zu erleben. Bis zum späten Nachmittag hatte diese ihre Türen geöffnet. Wer wollte, konnte mit Ariane Bastian, Maria Renner und Markus Kamin ins (seelsorgerische) Gespräch kommen. Die neuen geistlichen Leiter*innen aus den Kolpingsfamilien Kaunitz, Ostwennemar und Paderborn St. Hedwig waren während des Gottesdienstes für ihre Aufgabe gesegnet worden.

Auch an den verbleibenden Tagen der Libori-Woche, bis zum 4. August, kann die Tiny Church täglich von 10 bis 17 Uhr vor dem Hotel Aspethera besucht werden. Zeit für eine stille Einkehr am Rande des Stadtfesttrubels: um die Ruhe im Innenraum zu genießen und vielleicht selbst eine virtuelle Kerze für ein persönliches Anliegen anzuzünden. 

Auch die neue „virtuelle Kaffeepause“ wurde in der Tiny Church gedreht. Diözesanpräses Sebastian Schulz sprach mit Monsignore Georg Austen über das Thema Frieden. Die aktuelle Folge geht heute Nachmittag (31. Juli) online und ist zu finden unter: https://www.kolping-paderborn.de/de/aktuelles/kaffeepause.php

Einen Beitrag zur Tiny Church hat auch RTL West gefilmt. Die Sendung, die am Dienstagabend im Rahmen des Regionalprogramms ausgestrahlt wurde, kann noch nachträglich unter https://www.youtube.com/watch?v=WA29jdLEtmc angesehen werden.