Kita im Kloster auf der Brede stößt zur Kolping-Familie Kita gGmbH wird Träger des Familienzentrums
Mit der Übernahme des katholischen Familienzentrums in Brakel möchten wir unseren Standort im Kreis Höxter weiterentwickeln und unsere Unternehmensplanung auf mehreren Einrichtungen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen aufbauen und Synergien nutzen“, erklärt Eva Klare-Kurtenbach, gleichzeitig Geschäftsführerin des Kolping Schulwerks, das in Rimbeck das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB) betreibt.
Gute gemeinsame Erfahrungen
„Wegen der demographischen Entwicklung unserer Kongregation“, so Provinzoberin M. Monika Schmidt, „sind wir seit 2021 in Planungen für eine Um- bzw. Neunutzung der Liegenschaft Kloster Brede in Brakel. In diesem laufenden Prozess nahmen wir auch mit Kolping Kontakt auf. Zu unserer großen Freude zeigte die Kolping Kita gGmbH deutliches Interesse an einer Übernahme des Kath. Familienzentrums. Wir sind froh und dankbar, unsere Einrichtung in ihre Trägerschaft übergeben zu können, weil wir vor Jahren mit Kolping als Träger – dem Kolping Schulwerk – bei der Übernahme unseres Theresia-Gerhardinger-Berufskollegs in Warburg bereits gute Erfahrungen gemacht haben und diesen Träger als vertrauenswürdigen Partner kennen gelernt haben. Wir wünschen dem Kath. Familienzentrum eine gute Zukunft in der Kolping-Familie.“
Auch bei Kolping weiß man die erfolgreiche gemeinsame Geschichte mit den Armen Schulschwestern sehr zu schätzen, wie Wolfgang Gelhard, Hauptgeschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes Paderborn, betont. Denn auch das Berufskolleg verdankt sein Bestehen dem Wirken der Kongregation. Unter ihrer Trägerschaft entwickelte sich der Vorläufer des heutigen TGB – damals am Standort an der Hüffertstraße in Warburg – zur Ausbildungsstätte für Erzieherinnen. 2006 gaben die Armen Schulschwestern die Einrichtung auf, die in Folge unter dem Dach des Kolping Schulwerks Paderborn ihre Heimat fand.
Arme Schulschwestern als Pionierinnen
Auch mit der Einrichtung der ersten Kinderbetreuung im Kreis Höxter setzten die Armen Schulschwestern einen Meilenstein. Der Kindergarten auf der Brede – 1893 als „Kinderbewahranstalt“ gegründet – machte sich durch eine weitere Besonderheit einen Namen. Anders als damals üblich legten die Armen Schulschwestern Wert auf pädagogische Ansätze und wurden somit zu Pionierinnen im Erzieherberuf. Ihr Anspruch ging über das „Aufbewahren“ von Kindern hinaus. Schon in den Anfangsjahren vertraten sie eine Pädagogik, die sich an der Persönlichkeit des Kindes und seiner Entwicklung orientierte – damit waren sie ihrer Zeit weit voraus.
Heute profitieren auch die Eltern von der Konzeption der Kindertageseinrichtung. Als Familienzentrum bietet sie sowohl Kindern als auch Eltern Bildung, Beratung und Unterstützung in verschiedenen Lebensphasen. Die Zertifizierung als „Katholisches Familienzentrum Brede“ (2010) ist eines der Beispiele für das Herzblut, das Schwester Veronika M. Amrhein in ihrer 13-jährigen Tätigkeit als Leiterin in die Weiterentwicklung der Einrichtung hat fließen lassen. Als sie 2017 als letzte Schulschwester das Erzieherteam verließ, um die Leitung des Mutterhauses in München zu übernehmen, ging eine Ära zu Ende. Ihre beiden Nachfolgerinnen – Barbara Rehermann und Diana Seck – bilden zusammen die erste weltliche Leitung der Einrichtung seit 1893.
Die Werte der Gründerin fortführen
Zum Trägerwechsel sagt Diana Seck: „Wir freuen uns sehr über das Engagement der Kolping Kita gGmbH und die Fortsetzung der pädagogischen Arbeit unter der neuen Trägerschaft. Die traditionsreiche Geschichte und die Konzepte, die von den Armen Schulschwestern etabliert wurden, sind uns ein wichtiges Erbe. Die Werte der Gründerin Schwester Maria Theresia Gerhardinger wollen wir als pädagogisches Team auch in die Zukunft tragen. Ihre Leitungskollegin Barbara Rehermann ergänzt: „Wir sind zuversichtlich, dass die Kolping Kita gGmbH die Einrichtung mit Respekt und Professionalität übernehmen wird, freuen uns auf eine wertschätzende Zusammenarbeit und danken den Armen Schulschwestern für ihre langjährigen wegweisenden pädagogischen Ideen.”
Text: Jana Sudhoff, Kolping Schulwerk gGmbH
Foto: Arme Schulschwestern